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![]() Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1682 Region, aus der der Begriff stammt: Württemberg Hallo in die Runde in einer Vermögensverteilung aus dem März 1682 wurden den Erben auch verschiedene Bücher vermacht, deren Bezeichnung/Titel ich z.T. nicht verstehe. Ich habe kein passenderes Unterforum gefunden, mich also hier mal eingeklinkt. Falls ich hier rausgeworfen werde, hätte ich gerne eine Nachricht, wohin. Die Buchtitel oder Bezeichnungen sind, wie ich sie im Original las, und sie ALLE tauchen unter der Überschrift "Bücher" auf: Postill Paradiß gärtlin Habermann (taucht mehrfach auf) Sturm & Stempelbuch Thum & geloisenes fra.... ? Arnats Cueß Pre…..g ?? Vielleicht weiß jemand Rat bei dem einen oder anderen Titel. Eine Kopie dieser Buchtitel kann ich leider nicht machen, entweder gibt es eine Kopiersperre (scheint mir so) oder ich kriege das nur technisch nicht hin. In guter Hoffnung Corrado Geändert von Corrado (02.09.2020 um 18:03 Uhr) |
#2
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#3
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![]() Hallo August,
herzlichen Dank! Postill(e) übernehme ich so als ein Predigtbuch, wohl in der Form Hauspostille. Daß mein Vorfahr dieses "Paradiesgärtlein voller christlicher Tugenden …" besessen haben soll/könnte, also das Buch von Joh. Arndt? Da zögere ich, obwohl er eine gewisse Kultiviertheit und einen gelinden Reichtum gehabt zu haben scheint. Aber wer (heute?) vom "Paradiesgärtlein" redet, meint wohl dieses Buch von Arndt von 1612. Das paßt zeitlich zumindest zum Besitz i.J. 1682. Ich bin beeindruckt, auch wenn mich diese Häufung von christlicher Erbauungsliteratur (oben nur einen Teil angegeben) nicht unbedingt erbaut. Damit wären schon mal zwei offene Fragen geklärt! Alles Gute wünscht Corrado |
#4
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![]() An August und andere,
ich habe keine Vorstellung davon, wie der Buchmarkt in der Zeit 1660-70, also zwischen den beiden Kriegen, ausgesehen hat, haben kann? Gab es Buchhändler? Wie kam man an ein Buch, das man haben wollte? Das Paradiesgärtlein wurde 1612 in Magdeburg gedruckt/herausgegeben. Was geschah danach? Wie kam ein Buch von Magdeburg nach, sagen wir mal, Schwäbisch-Gemünd? Was kostete so ein Buch? Schätzungsweise. Weiß man etwas über die Auflage? Vermutlich gab es auch damals schon einen Gebrauchtwarenmarkt, wohl nicht so organisiert wie heute, auch für Bücher? Weiß man etwas darüber? Vielleicht hat sich mal jemand damit beschäftigt und kann mir seine Erkenntnisse weitergeben? Viele Grüße Corrado |
#5
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![]() Hallo Corrado,
Mit Habermann dürfte dieser gemeint sein: https://kulturportal-west-ost.eu/bio...nn-avenarius-2 Bei dem letzten Titel vermute ich: Die Buß-Psalmen, (oder evtl. Predigten) auch von Johann Arndt. Könnte das zutreffen? Ausgehend von der Annahme, der Rest dürfte auch christliche Erbauungsliteratur sein, tippe ich, der Stempel ist ein Tempel? Jesus Tempelreinigung spielt eine große Rolle in der Bibel. Bei Thum fällt mir auf, dass das die damalige Schreibweise war im Wort Christenthum. Könnte "geloisenes fra" auch "gelobtes Land" sein? Dies sind jetzt aber nur inhaltliche Vermutungen, Buchtitel kann ich Dir nur die beiden oben nennen. LG Martha Geändert von MarthaLU (07.09.2020 um 19:19 Uhr) |
#6
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![]() Hallo Martha!
Vielen Dank für den Habermann-Link und die anderen Erklärungsversuche. Ich habe diesen Habermann nicht gefunden, seltsam, aber "der Habermann" muß wirklich dieses protestantische Gebetbuch sein, das in unzähligen Auflagen erschien. Damit bin ich jetzt außerdem sicher, daß der Erblasser Protestant war, was vorher noch nicht eindeutig war. Ich habe nochmal versucht, die schlecht lesbaren Buchtitel zu entziffern. Aus "Sturm- & Stempelbuch" wurde jetzt "Sturm y Exempel(buch)". Hinter Sturm ist ein Zeichen oder Buchstabe y mit einem Kringel darüber, dessen Bedeutung ich nicht verstehe. Aus "geloisenes" = jetzt "geloistens". Vielleicht "gelöstens"? Das "i" konnte ein Dehnungsvokal sein, viell. konnte es auch für ein "e" stehen. Aber das Wort davor lese ich weiter nur als "Thum", dann y (mit Kringel drüber) geloistens fra... Weiter steht da noch "Fritsh y (mit Kringel drüber) wunder Ke...." (Blattecke umgeknickt). Über dem "u" bei Wunder ist auch ein Kringel. Was könnte Fritsh y wunder … sein? Und schließlich: Arnats kueß … (Blattecke umgeknickt). Arnat klingt nach einem Autorennamen. Weißt du dazu auch etwas? Alles Gute und herzlichen Dank Corrado Geändert von Corrado (08.09.2020 um 15:15 Uhr) |
#7
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![]() Zitat:
Sturm, Vincenz war Mitverfasser des "Historien vnd Exempelbuch" https://haab-digital.klassik-stiftun...322522588/2/-/ Geändert von Anna Sara Weingart (08.09.2020 um 18:18 Uhr) |
#8
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![]() Bei einer späteren Ausgabe des gleichen Werkes fungierte ein Wenceslaus Sturm als Herausgeber: http://digitale.bibliothek.uni-halle...tleinfo/997290
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#9
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![]() Hallo Corrado,
Ich weiss nicht, glaube nicht an Vincenz Sturms Buch. Es passt einfach theologisch nicht zusammen. Das Paradiesgärtlein und Johann Arndt, auch Habermann Avenarius weisen hin auf die Vorläufer des Pietismus. Also die Bewegung, die nach der Reformation den evangelischen Glauben sozusagen vereinfachen wollte, ihn greibar machen wollte, auch für einfache Menschen. Darum z. B. die Gebetsbüchlein, so etwas hatte Luther noch abgelehnt. Die Glaubensidee von schlichter Gottesfurcht und Wohltätigkeit begann schon mit dem Ende des 30-jährigen Krieges, der unfassbares Leid gebracht hatte, Fuß zu fassen und stand gegen die lutherische Orthodoxie. 1682 gab es den Pietismus noch nicht richtig, aber gerade in Württemberg ( wo eigentlich genau, das könnte wertvolle Hinweise geben) war im Volk dieser praktische Glaube schon weit verbreitet. Das waren eben nicht die großen Theologieprofessoren, die das so leben wollten. Wenceslaus Sturm war, wie ich eben las, auf der Linie Melanthons, also bei Gott kein Gefühlschrist, keiner, der hätte was anfangen wollen und können mit einem Paradiesgärtlein. Und neben dem Paradiesgärtlein sieht ja alles andere bisher auch aus nach Erbauungsschriften und nicht nach dicken Theologiebüchern. Von daher überzeugt mich dieser Fund gar nicht. |
#10
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![]() Jetzt habe ich versehentlich schon abgeschickt, aber nun Fortsetzung:
Dass du Arnat nicht verbindest mit Arndt, wundert mich. Da ist nur ein Buchstabe anders, und das kann bei einem so alten Dokument schon sein, dass da ein Strich verblasst ist. Das Buch von Johann Arndt, das ich meinte, heisst: Die 7 Buß-Psalmen. Da es sich wohl bei deinem Dokument um eine Aufzählung des Besitzers handelt, jedenfalls nicht um einen Bibliothekskatalog, sehe ich in diesem Fall recht eindeutig : Arndts Buß Psalmen(bzw. Predigten). Mir scheint auch weiter eine Prüfung wert, ob ein Teil des Papiers fehlen könnte. Ich hatte selber mal so einen Fall, wo ich lange gerätselt hatte, und dann darauf kam, dass das Archiv mir ausgedruckt hatte ohne Mitteilung des abgerissenen Zettels. Das Wort Thum als Ende des Christentums erwähnte ich ja bereits, aber nun denke ich an einen weiteren Hinweis. "Christum z.(= zum) exempel", das war ein zwar noch von Luther geprägter Begriff, der aber in der Entwicklung hin zum Pietismus besondere Bedeutung bekam. Also das y mit Kringel würde ich vermuten als z., und der Begriff war eine Art Schlagwort, man wollte ja den Glauben praktisch leben. Zumindest theologisch überzeugt mich diese Version mehr, ein Buch dieses Titels kenne ich allerdings nicht. |
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